Beide waren wir sowas von nervös, beide konnten wir den Termin nicht mehr abwarten!

Denn nach reichlichen Überlegungen haben wir uns entschieden, chli nachhaltiger und unabhängiger mobil unterwegs zu sein.

Seit 2012, auf der Suche nach einem Nachfolger für unser «Bixli»- dem Ford Focus- das neue Auto musste ein Schiebedach und Tempomat haben (was für Kriterien?!)- kamen wir viel zu schnell an das neue Auto, den Toyota Prius. Aber der Preis war zu geil, und das Fahren einfach nur himmlisch und entspannend.

Ein Hybrid- Ojee, und wenn der dann mal keine Batterien mehr hat? Da läuft doch alles elektrisch?? Nun das Gute an diesem System ist die Kompabilität der zwei Motoren. Elektrisch, wenns geht, mit Benzin wenn nötig. Und das ohne merkbarem Übergang der Energiezufuhr.

Man kann durchaus auch 120/130 km/h oder mehr rein elektrisch fahren, ein sehr gutes Stück zum Austesten ist die Autobahn bei Giornico z durab im Tessin. Es geht da recht steil talwärts, und der Benzinmotor stellt dann auch ab. Man gleitet dann wie ein Segelflugzeug Richtung Biasca. Und rekuperiert noch viel Kraft für die Batterie.

Oh!

Wir mussten uns erst auch daran gewöhnen, aber wenn man die Kräfte einigermassen einteilt, liegen Benzinersparnisse bis um die 1000.– pro Monat nämmli alleweil drin. Das rechtfertigt den relativ hohen Anschaffungspreis.

Da wir in Wohnquartieren meist elektrisch unterwegs sind, kann uns der Fussgänger/Velofahrer nicht hören. Das sind wir uns bewusst. Wir sind da aber recht vorsichtig, halten lieber vorher an, wie zu überholen. Und da heute eh fast alle Musik in die Ohren stöpseln, hören die auch die Benziner nicht.

Unser treuer «Hubi» war mit uns in Pisa/Assisi/Perugia/Tivoli/Roma/Genova wie auch schon in Erfurt/Weimar/Dresden. Oder Mont St.Michel/Carnac/Concarneau. Oder Feldkirch/Innsbruck/Salzburg. Wir lieben ihn, und die Fahrt mit ihm ist würkli herrlich, wie gondeln.

Ein zweites Auto kommt bis dato nicht in Frage, das sind zu hohe Fixkosten (Garage/Versicherung/Service), für das, das das Auto warscheinlich zu 80% nur steht, nicht genutzt wird.

Da mein Arbeitsweg chli weiter weg ist, und ich in dieser heutigen Zeit nicht mit den ÖV unterwegs sein will, würde ich gerne die Strecke mit dem Hubi absolvieren. Die ideale Route muss noch ermittelt werden (über Nordring/über die Stadt Zürich/über die Fähre Meilen-Horgen/oder den Damm in Rapperswil).

Ich weiss es nonig.

Ist noch recht ungewiss, wie, wo, was.

Ich starte mal in dieser Woche- Wir werden sehen, was geht.

Mein Liebster derweil hat sich für eine Vespa von Piaggio entschieden. Ein aber recht spezielles Teil, denn es läuft komplett elektrisch! Seit 2018 fertigt Piaggio in Pontedera (Italien) zwei Typen von Motorini elettrici: Einer Version, welche 45km/h fährt, und eine schnellere (fährt bis70 km/h).

Wir entscheiden uns für die Kräftigere, in Anbetracht, dass man damit chli Gas geben kann, und nicht grad zum Verkehrshindernis wird. Und da mein Bester die kleine Töffprüfung auch im Sack hat, durchaus sinnvoll.

Jetzt sagst du: Och nöö, ein Töff muss doch tönen? Das charakteristische Knattern der Vespa fehlt?!? Durchaus wahr, aber durch die leise Fortbewegung bekommt man vom Umfeld viel mehr mit, als mit röhrendem Motor. Und darf man es sich heute noch erlauben, Verbrennungsmotoren zu akquirieren, wenn man an die Zukunft, die Kinder denken möchte? Nur wegen chli Nostalgie?

Mit einer Charge kommt man zwischen 70 und 100 Kilometer weit. Nicht viel sagst du? Nun ja, eine 5-Pässefahrt liegt nicht drin. Das ist ja überhaupt auch nicht unser Ziel. Es soll ein Fortbewegungsmittel sein zwischen Zuhause und der Arbeitsstelle in Ebikon. Und das zweimal pro Woche. Würkli ideal. Jetzt im Sommer gibts nüd schöners, im Winter gucken wir dann wieder.

Denn, wenn sich meine Pläne (und die meines Scheffs) bewähren, darf ich dann mal zwei Tage im Homeoffice bleiben, und dann sinds noch drei Tage zum pendeln.

Perfekt!

So stehen wir am Morgen zeitig auf, ein ersteigerter Monitor soll noch in Uster abgeholt werden. Grad gut als Ablenkung, nicht das wir noch vergitzlen vor warten. Nach über einer halben Stunde war dann der Bildschirm endlich im Auto, wir tuckern gemütlich durch Zürichs «Slums» Örlikon/Schwammendingen/Affoltern.

Ist ja gar nicht so schlimm, wie alle behaupten? Recht grün und herzig finden wir’s beim durefaahre.

In der Garage angekommen, genehmigen wir uns beim Beck einen Kaffee und Gipfeli, denn natürlich fiel das Frühstück zuhause aus. Wie so oft…

Dann endlich: Die Übergabe der Vespa Elettrica!

Frisch und glänzend, mit gültigen Papieren und Nummernschild (per Zufall noch eine leicht zu merkende Zahl!) steht sie da und wartet auf uns. Erst der Scheff, dann der Mechaniker begrüsst uns recht herzlich- Wir sind die Ersten, welche bei Ihnen eine Elektro-Vespa kaufen. Und es ist eine grosse Garage. Ich denke, wir sind auch schweizweit einer der Ersten. Dementsprechend sind die Infos zu speziellen Eigenschaften noch rar. Aber die finden wir schon noch usse.

Ganz sicher!!

Endlich gehts los, bitz nervös und voller Vorfreude Richtung ETH auf den Hönggerberg. Na, die geht aber ab!! Ich mit dem Hubi hinten nach, als Art Schutzschild vor hinterher drängelhetzenden Autofahrern. Dann querstadtdurch Richtung Altstätten/Waldegg.

Aber das ging ja flott und fätzig. Der eine oder andere dreht den Kopf um, als er die Vespa zwar sieht, aber nicht hören kann. Und dann kommt noch so ein Auto, welches auch nur vorbeidüsssssssssssssssst…. Hmm.. hihi.

Auf dem Waldegg-Parkplatz oben dann mein megahäppy Vespa Elettrica Fahrer. Man sieht es ihm an,

Passt!

Macht Spass!

Ist lässig!

Fühlt sich sicher!

Toll!

Weiter gehts dann Richtung Stallikon/Türlersee. Eine wunderschöne Gegend, recht viel Land, Wald und unberührter Natur. Der Türlersee (waren auch schon anlässlich einer Seegfrörni auf dem See und haben eine Bratwurst gegessen) liegt idyllisch, lädt zum Verweilen ein.

Hausen, Kappel, die wunderschöne Aussicht ins Zugerland. Herrlich, auch für mich im Auto.

In Baar noch bei Mami und René vorbei, müssen doch unsere neueste Errungenschaft gogen zeigen, smile.

Am Abend waren wir in Mettmenstetten zum Essen eingeladen. So entscheiden wir, mit beiden Vespas vorzufahren. Mein Liebster mit seiner «Lucy Lectric» (passt doch, oder?) und ich mit der altehrwürdigen «Bianca».

So Vespa fahren macht halt äben schon Spass. Mal gucken, ich hab die Bianca noch bis zu meinem Geburtstag beim Auktionär. Wenn sie bis dann keinen interessiert, hätte ich ein Geburtstagsgeschenk für mich- Hihihi.

Und Lucy wird liebevoll in unsere Familie aufgenommen.

Herzlich willkommen Electric Lady.

Kategorien: Coole Sache

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