Dieses Jahr werden unsere Ferien chli anderscht. Da uns Corona die Lust volländs nimmt, fremde Länder zu besichtigen (oder nur mit Maske und anstehen), entscheiden wir uns- wie so viele- Ferien im eigenen Land zu machen. Ist nämmli au mega zum empfähle. Wir werden in den nächsten zwei Wochen nach Lust und Laune unser Land bereisen.

Homebase ischt unser Zuhause.

Was anscheinend leider nicht ganz so mitmacht, ist das Wetter. Nach einem fantastischen Frühling, einem grandiosen Sommer fängt nun der Herbst an. Sicher hat er auch schöne Tage, aber er wird halt unbeständig, neblig, regnerisch.

Henu. Wir geniessen es!

Gleich heute starten wir mit einer Königsetappe. Nur wussten wir das am Morgen nonig.

Es war wahnsinnig wunderschön und uhuere interessant!

Relativ zeitig gings los- Unser Ronron lief schon auf Hochtouren, und wollte gefüttert werden. So gab es bereits im nächsten Denner einen Stop, Ronron soll zufrieden brummeln.

Tipptopp am Berufsverkehr vorbei erreichen wir mit schönstem Wetter den Brünig.

Herrlich saftige Weiden, Kühe mit Hörnern und Glocken, fählt amänd nur noch der Schoggibaum- den habe ich bis dato noch nicht gefunden- wir müssen im Paradies sein.

In Meiringen geht’s bergauf, über die Aareschlucht- sicherlich auch schön- aber sicherlich auch Corona-überlaufen.

Nein wir nehmen den Abzweiger nach der Tankstelle, und erklimmen ein bis dato uns gänzlich unbekanntes Tal.

Das Rosenlauital.

Sagt dir nix? Das ist das Tal wo der Reichenbach durchfliesst.

Immer noni?

Aber Reichenbachfall sagt dir was? Sherlock Holmes und so? Äbe doch…

Das Tal selber ist sehr ruhig und eigentlich recht unberührt. Ein Hochtal mit einigen Meiensässen, herrlich.

Zuhinterst das Hotel Rosenlaui, hier soll es noch Etagenduschen und kaltes Wasser geben. Ein schöner Rückzugsort um von der hochtechnologisierten Gegenwart abzuschalten.

Wir wollen aber nun nicht schlafen, wir wollen eine andere Sensation bestaunen:

Die Rosenlaui-Schlucht.

Hier gräbt sich in sehr eindrücklicher Weise der Rosenlauibach durch die Felsen, ähnlich wie bei der «grosse Schwester», der Aareschlucht. Einfach uriger, und dank kleinerem Publikum sicher auch authentischer. Wir geniessen das Donnern, die Gischt, die Energie, welche in der Schlucht steckt. Es ist ein tolles Erlebnis, wenn man sich etwas Zeit nehmen will.

Ein Entschleunigungstal! Genial!

Hoch oben leuchtet uns der Rosenlaui Gletscher entgegen. Majestätisch, zurückhaltend, aber bestimmt.

Es soll ein Geheimtipp bleiben- also pschschscht.

Wir möchten nun die Kristallwelten beim Kraftwerk Hanegg angucken- liegt ja nur etwa eine halbe Stunde von hier Richtung Grimselpass. Wär doch noch was, die Grotte müsse schön sein, und ein Kraftwerk angucken- Sind wir doch immer dabei!

Juhuu!

Das Internet sagt, es gäbe drei Führungen pro Tag: 10.00/12.00/14.00 Uhr.

14.00 Uhr passt.

Wir sind zwar früh da, aber haben keine Eile. An der Infotafel -weit und breit kein Mensch- steht: Keine Führung im 2020. und daneben: Führungen um 10.00/12.00 Uhr.

Jä was etz??

Mein Anruf auf der Auskunftsnummer war zuerst «pas valable» und dann ausserhalb der Öffnungszeiten. Sowas!

Gut sind wir nicht extra wegen dem hierhergefahren. Müsste im Internet schon das Gleiche stehen wie hier vor Ort.

Chli schad.

Aber wir haben noch einen Trumpf im Ärmel. Bitz weiteroben ist die weltberühmte Gelmerbahn.

Ja, genau die mit der 106% Steigung. Quasi überhängend. Momentan sehr in, und auf sozialen Netzen zur Genüge ausgeluscht.

Nun gut- gehen wir mal luegen, wenns zuviel Mob hat, kehren wir wieder, kein Problem.

Aber es hatte wenig Leute, wir kauften kaum das Ticket, und schon sassen wir drin. Es war wirklich ein Erlebnis, in dieser bald 100 Jährigen mitzufahren, innert 10 Minuten waren wir 450 Höhenmeter weiter oben.

Hier erst mal verschnaufen, und an den wunderschönen Gelmersee, welcher hier geschickt gestaut wurde.

Ein weiterer Gletscher speist diesen See, herrlich die Farbe, das Blau ändert mehrmals seine Farbe. Man sieht, dass das Wasser wirklich eiskalt sein muss, und extrem klar.

Wunderschön hier oben!

Die Fahrt runter- gut sind wir ehrlich- war recht strub und au chli unangenehm. Es ging zwar die selbe Stecke mit dem selben Tempo wie hinauf- hinab. Aber das Feeling (eventuell auch wegen den Bügeln) war wie im Europapark. Nur eben live. Oh- wenn nun das Seil reisst, wir aus den Schienen springen? Das Tobel ist tief, die Geschwindigkeit hoch…

Es waren schöne, harte zehn Minuten. Nun wissen wir auch, wieso die Leute vor uns ruhig und bleich ausstiegen, hihi.

Nach dem einmaligen Abenteuer spazieren wir noch über eine 70 Meter hohe Hängebrücke- ein Klaks!

Nun haben wir eine Pause verdient- gerne hätten wir eine Kaffeepause gemacht, aber Mocca und Kaffee sind zuhause- oh nei!! Die zwei wieder!!!

Trotzdem gab uns Ronron viel aus seinem Bauch, gemütlich stärken wir uns auf den äusserst praktischen Klappstühlen.

Weiter gehts via Susten. Es ist das erste Mal, wo wir den Pass überqueren, eigentlich eine Schande. Aber er lag halt eifig nicht am Weg. Nun gut, heute soll es nicht so sein, wir nehmen uns viel Zeit für die würkli schöne Fahrt von Innerkirchen nach Wassen.

Halten zweimal wegen Käse (also der zweite, da hätten wir gerne chli frische Luft gehabt, dermassen nach vergorener Milch hats da drinn gemöttet- üübelscht!) und auch suscht immer wieder ein Luegi-Halt.

Schon fast auf der Passhöhe sehen wir vis-à-vis den Steingletscher. Wunderschön blau zieht er uns völlig in den Bann. So weit, dass wir wenden um bei der zweiten (Stinki-) Käsi, die Privatstrasse nehmen, einen Obolus zahlen (wie am Morgen am Taleingang vom Rosenlauital) und die Strasse ganz rauf auf den Parkplatz nehmen. Wir sind recht nahe am Gletscher, und kraxeln noch ein gutes Stück hoch. Leider reicht es nicht für direkten Kontakt, aber eindrücklich war es auf jeden Fall!

Wieder verweilen wir eine ganze Weile in dieser speziellen Welt, beobachten Munggeli, das wechselhafte Wetter, die wandernden Leute.

Wir können abermals geniessen, unsere Akkus laden, Energie tanken! Wow!

Der Sustenpass ist erschreckend nüchtern. Schnell wegg!

Das Urner Meiental empfängt uns mit einem Gletscher hoch oben an der Bergflanke. Unten ein kleines Bächlein, welches aber recht rasch zum Bach wird.

Immer weiter nach unten folgen die üppigen Vegetationen, die Baumgrenze, Häuser, Dörfer, und schon sind wir in Wassen.

Wir folgen der Kantonsstrasse bis an den Axen- Keine Lust auf Autobahn!

Schliesslich kommen wir zuhause an- sehr glücklich und äusserst zufrieden.

Es war ein fantastischer wunderschöner richtig toller Tag!

Danke!!!

Kategorien: AngegucktSchweiz

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Avatar placeholder

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: Content is protected !!