Huh!
Was wir heute wieder alles angelueget haben…
Und das herrliche Wetter!
Läckbobby, du!
Wir haben sehr früh Tagwache heute, und s’Dehei ist noch stark im Nebel.
Denn wir möchten heute ins Bündnerland reisen. Das Wetter verheisst Gutes, wir werden voll nicht enttäuscht!
Los geht’s über den Hirzel Richtung Calandaland. Unser erstes Etappenziel heisst nämlich Via Mala.
Diese malerische und ganz wilde Schlucht zwischen Thusis und Andeer ist ein prima Ausflugsziel. Das Empfangsgebäude ist neu gemacht, sieht echt gut aus. Für je sechs Franken kriegen wir eine Eintrittskarte und einen unterhaltsamen Kurzbeschrieb. Und es ist den Preis wert.
Ich gehe nicht zuweit ins Detail, weil du ja auch mal dahin gehen sollst, aber der Rundgang war sehr imposant, und vorallem die sichtbaren Gesteinsschichten sind uhuere eindrucksvoll! Wie sich das Wasser durch den harten Stein geschliffen hat, toll. Den ursprünglichen Weg hat man noch mit einer Zusatzschlaufe ergänzt, sehr kurzweilig, äusserst gut inszeniert.
Wir sind noch ganz alleine hier unten, erst als wir wieder oben sind, kommen langsam die Leute.
Wir trinken einen Kafi auf der Terasse und lassen anschliessend unsere Grand Tour Box füllen. Es lohnt sich also würkli.
Weiter auf der alten Via Mala Strasse erreichen wir Andeer und fahren durch das alte, irgendwie elegante Dorf. Dass es hier ein Heilbad und den berühmten grünen Andeergranit gibt, sei auf der Durchfahrt hier erwähnt.
Der zweite Stop ist nicht mehr weit:
Die Roflaschlucht.
Es braucht chli Muet hierzu. Nicht dass die Schlucht gefährlich oder schwer zu erreichen wär.
Neinei, der Eingang zu der Schlucht befindet sich im Restaurant…!
Man muss durch das Restaurant und die Vier Franken beim Beizer in bar abgeben.
Nicht jedermanns Sache.
Nun gut, wir bezahlen und dürfen den musealen Teil betreten, wo die Geschichte der Roflaschlucht gezeigt wird, die Person, welche diese zugänglich gemacht hat, und seine primitiven Werkzeuge, welche er dazu benutzt hat. Hinten raus gehts dann (–> treppenlos!) zur Schlucht.
Die ist sehr eindrucksvoll und steht ihrer grossen Schwester in der Via Mala in nichts nach. Was hier vor über hundert Jahren von Hand aus dem Fels gehauen wurde, wäre heute praktisch undenkbar.
Das Highlight ist sicher der Gang unter dem Wasserfall durch. Man unterschreitet den Rhein. Wo kann man denn das schon?
Ein toller Spaziergang, auch hier lege ich dir würkli ans Herz, den Mut zusammen zunehmen, und in diese chli urige Beiz einzutreten.
Ist’s wert!
Hmm- und nu? Wir beschliessen, den ziemlich nahe gelegenen Stausee Lago di Lei zu besuchen. Durchs Averstal muss eine Strasse genommen werden, welche sich rechts rauf schlängelt. Plötzlich ein Tunnel. Durch den ganzen Berg durch, und am Ausgang dann die herrliche Aussicht vom Damm über den acht Kilometer langen See.
Das Spezielle an diesem See ist, dass er auf italienischem Staatsgebiet liegt, der Staudamm jedoch in der Schweiz. Und dass er mit Fahrzeugen nur durch den Tunnel aus der Schweiz erreichbar ist.
Wir spazieren auf der über 600 Meter langen, recht breiten Dammkrone, und bei der Chiesa (bereits Italien) machen wir Mittagshalt, und verpflegen uns aus dem Rucksack.
Herrlich hier oben, Man sieht schneebedeckte Berggipfel, einzelne Wolken, fast schon gefotoshoppte Bilder landen in unseren Händys.
Im Besucherzentrum noch einen Film beguckt über die Entstehung der Staumauer. 1500 Arbeiter aus Italien lebten und arbeiteten hier. Heut ist von dem Städtchen nicht mehr viel zu sehen, einzelne Ruinen (Station der Materialtransportseilbahn, Silofundamente…) Echt erstaunlich, was hier ab 1961 von den Italienern gebaut wurde.
Nun gehts talabwärts, wir tuckern gemütlich und rasten unterwegs bei einem längst verlassenen Erzschmelzofen. Ist nur noch eine Ruine. Aber für Kaffee reichts doch alleweil.
Weiter nach Rhäzüns. Versuchen dort in der Mineralwasserfirma anzuklopfen, um etwas vom feinen Wasser zu akquirieren, aber die Firma in den Händen der Feldschlösschen (sprich Calsberg)- Gruppe hat nicht so Interesse an uns, lässt uns nicht rein.
Henu!
So nehmen wir die rechtsufrige Talseite des Vorderrheins vor, wir wollen die Rheinschlucht bewundern.
Sehr schnell zeigt sie sich uns, die weissen Felsen strahlen uns entgegen und tief, tief unten der Fluss. In Versam dann runter zur Bahnstation (um die 300 Höhenmeter tiefer und 4 Kilometer vom Dorf entfernt- Wer macht denn sowas??!), aber auf halbem Weg eine wunderschöne Aussichtsplattform!
WOW!
Wieder hoch und bei der nächsten Gelegenheit zwei drei Dörfer weiter wieder runter zum Rhein. Nein, ist einfach nicht mehr das Gleiche, wie von oben. Aber egal, wir fahren gemütlich weiter, passieren Illanz, Disentis, um schliesslich bei der Fleischtrocknerei Sialm in Segnas uns mit feinstem Trockenfleisch einzudecken.
Der Oberalppass hat schon bitz Schnee, dank warmen Temperaturen konnen wir kurz vor dem Pass wieder einen Kaffeehalt einlegen.
Auf der Passhöhe die Stille genossen, und auf der Abfahrt Richtung Andermatt nochmals eine kurze Rauchpause eingezogen.
Es war ein äusserst herrlicher, wunderbar wetterhafter, viel interessanter Sachen gesehenhabender Tag. Mit einigen fixierten Eckpfeilern, aber auch immer chli Platz für Spontanes.
So, wie wir es äben lieben.
Immer und immer wieder.
Was wohl morgen geht?
Man darf gespannt sein.
Du wirst es erfahren, ich werde hier verzellen…
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