Dass man auch ums Eck Schönes und Interessantes begügseln kann, davon berichte ich ja immer wieder, gerne zeige ich dir hier einige Ideen, die zum nachmachen anregen sollen.
Die du auch erleben kannst, sollst.
Heute ist wieder mal so ein Tag.
Nachdem wir im gächen (106%) Berner Oberland, der Appenzelltschalperei, dem Gemüse- und Sommervögeliland, der Schwyzerpässetour, der Bündner Rhein(e) und in der Bodenseeregion waren, blieb der Ausflug heute im 50-Kilometer-Radius von zuhause.
Erst wollten wir die Velos satteln und den Zugerberg chli erkunden.
Haben uns aber dagegen entschieden.
Tschä.
Die Idee nun war, den Wildpark Langenberg unweit von Zürich wieder einmal zu besuchen. Der älteste Zoo der Schweiz (gegründet 1869) bietet nämli viel und ist auch rasch von Zuhause erreichbar.
Das alleine reicht uns Beiden aber noch nicht, wir möchten noch was Anderes dazu machen, smile.
Schon lange wollten wieder einmal zum Mohrenkopf Dubler in Waltenschwil.
Der letzthin wieder aufgeflammte, völlig unnötige Shitstorm über die Namensgebung der Morenköpfe, und seine standhaft richtige Einstellung -solange ich hier bin, heissen die Mohrenköpfe Mohrenköpfe- Beschert ihm statt einer Einsatzbusse oder gar Einstellung der Produktion Traumabkäufe, das Gemöse in den Medien helfen ihm, Umsätze wie nie zuvor zu machen. Die Autos stehen Schlange, und die Schachteln gehen weg wie warme Weggli. Nicht selten ist die Zufahrt verstopft (weil halt der Hirnlose auch Mohrenköpfe will, und sein Vehikel zmitzt in den Platz stellt.
Es sind nun einmal eifach die Besten. Seit meiner Kindheit schon.
Die süssen Frischen gibts schon seit 1946 und man muss den Grundsätzen seines Besitzers Respekt zollen, wenn er lieber nicht expandieren will, dafür aber unabhängig bleibt. Kein Lieferant mehr als 10% beziehen kann, um kein Klumpenrisiko einzugehen. Man auch nur bar bezahlen kann, weil die Bank für nichts tun auch noch Gebühren verlangt.
Eigentlich ein absoluter Visionär. Auch heute noch. Weil er aber nicht so in die heutige Hypozinszahlende, Migromania-Gesellschaft passt, wird er gerne als kurliger Kautz medial abgestempelt.
Dabei würde er es genau richtig machen.
Und der Erfolg gibt ihm recht!
Sind wir doch ehrlich: Über ein Wort sich so zu aufregen, ist ein absolutes Armutszeugnis unserer Gesellschaft….
Wir genehmigen uns eine Schachtel mit 50 Stück für 20 Franken. Ein genialer Preis.
Und wärend wir einen geschenkten Mohrenkopf geniessen, beobachen wir die strömende Menge. Vier Schachteln, Zwei Schachteln, zehn Schachteln, drei Schachteln….
Wahnsinn! Was da in den wenigen Minuten abgeht!!!
Sogar die Polizei holt sich eine Schachtel.
Plötzlich sind alle weg, und ich packe erneut die Gelegenheit und kaufe nomol ne Schachtel, denn per Whatsapp erreicht mich eine gute Kollegin, welche doch jetzt auch gerne so einen Mohrenkopf schmatzlen möchte.
Psst. Aber sie weiss noch nichts davon.
Wir sind häppy, noch vor Ladenschluss (11.00 Uhr) hier gewesen zu sein, denn vor einer Stunde wussten wir noch nichts, von unseren Mohrenkopf-Poschti-Plänen.
Fahren weiter durch Wohlen, welches an allen Enden zu expandieren scheint. Huh, da wird aber kräftig gebaut.
Wir erreichen Lenzburg, unser nächstes Ziel. Denn Hero, DER schweizer Lebensmittel-in-Büchsen-Verpacker hat schiinz auch einen Fabrikshop!
Da wir Ravioli aus der Büx so extrem lieben, ist der Gang in den Büxenshop gebongt. Wir kaufen das Einte und Andere, Konfi und äbe Ravioli, lassen uns Zeit, schäkern mit der Verkäuferin.
Smile.
Nicht weit weg davon ist die Firma Traitafina, eine Grossmetzgerei. Hier schnöiggen wir auch ausgiebigst, und da wir viele Arbeiter aus den umliegenden Gebäuden mit Kartonbehälter aus dem Laden kommen sehen, nimmt es uns wunder, und gehen an die Theke, wo wir ein warmes Mittagsmenu selber zusammenstellen können. Sei es zum Beispiel Aargauer Braten mit Wedges und Rüebli, oder Fleischkäse mit Reis und Pilzrahmsosse. Hätte auch Pouletspiessli, oder Pouletbeine. Man kann ganz nach Lust und Laune zusammenstellen lassen.
Mmm, fein, wir geniessen unser Zmittag vor dem Laden an bereitgestellten Tischen und Stühlen, eine prima Idee!
Mit gut gefülltem Bauch gehts weiter. Richtung Othmarsingen, Mägenwil, Mellingen. Das Reusstal hoch Richung Bremgarten. Man sieht die Stadt fast nicht, ein dichter Wald verdeckt die Bauten. Umso schöner ist das Alpenpanorama, wir sehen bis nach Hause!
Den Hoger hoch Richtung Birmensdorf, nochmals ein megaschönes Panorama eröffnet sich uns.
In Wettswil dann über das Högerli ins Reppischtal. Hier ist Fuchs und Hase noch in Ordnung.
Odr so.
Den nächsten- oder übernächsten- Abzweiger genommen, wollen wir doch über die Buchenegg ins Sihltal.
Es tut sich oben eine herrliche Aussicht gegen Zürich auf, und steil ist dann die Abfahrt.
Leider immer noch kein Kaffihalt, gibt kein hüpsches Rastplätzli hier.
Henu.
Unten im Tal sind wir bereits am Wildpark Langenberg.
Hier bezahlt man die Pauschale von 10.- fürs Parken, dafür ist der Eintritt in den Wildpark gratis!
Kafimaschine und chli Proviant gepackt.
Ab gehts!
Grosszügige und moderne Gehege in denen meist einheimische Tierarten hausen. Man muss sie chli suchen, und mängisch entdeckt man nix, aber kurzweilig ist es auf jeden Fall.
Bei den Wildkatzen treffen wir auf eine Kleinkindergruppe, eine Hälfte macht sauber aufgereiht im Schlafsack noch den Mittagsnugel. Wärend die Andern langsam unruhig die Leiterin fragen, wanns weitergeht.
So guet.
So! Kafi!
Wir brauen uns den verdienten Kafi mit dem Mokka, und dem mitgeschleppten Gaskocher. Ein treuer, praktischer Geselle, und der Kafi ist viel besser als die meisten dargebotenen völlig zu teuren Plörren.
Nun gehts zu den Wölfen. Anmutige, aber respekteinflössende Tiere. Der Waldspaziergang tut sehr gut, auch dass nicht alle zehn Meter ein neues Tiergehege angeschrieben wird (z.B. Züri Zoo), sondern man verharren und beobachten soll, das gefällt mir.
Für Kinder und ihre ungeduldigen gestressten Eltern ist grad am Eingsng beim Café und Toiletten ein Spielplatz. So dass wir auf unserem Rundgang fast ganz alleine waren.
Luchse haben wir leider keinen entdecken können, und der Braunbär hat uns -sorry für den Ausdruck- nur mit dem Arsch angeguckt, und ist im Laub verschwunden.
Dafür haben wir Steinböcke ganz ganz nah gesehen und Sikahirsche (die tönen aber kurlig), und auch der Elch (tönt noch viel kurliger) hat uns beeindruckt. Sieht aus wie ein Einhorn, aber mit zwei Hörnern, äh Geweih, hihihi.
Wir fahren weiter durchs Sihltal, nehmen die Panoramastrecke über Ebertswil und Kappel und Blickensdorf nach Steinhausen.
Hier überbringen wir die einte Schachtel Mohrenköpfe, das Leuchten in den Augen war es voll wert.
So geht ein weiterer extrem wunderschöner Ferientag zu Ende. Wir geniessen den Balkon, die Aussicht und die erlebten Ereignisse.
Damit schliesse ich die Ferienberichterei ab. Es waren wunderschönste, megaviel angeguckte, uhuerevill Neu erlebte Sachen und Ausflüge.
Und dass wir «nur» in der Schweiz waren, hat uns überhaupt nicht gestört.
Die Leute, welche wir begegneten und wir mit Ihnen kommunizierten, waren ausnahmslos zuvorkommend und höflich.
Das hat uns mega gefreut.
Könnten es uns durchaus wieder vorstellen in unserem Land Ferien zu machen.
Danke fürs mitkommen!
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