Jeee!
Ich hab’s geschafft- Ich war auf der Hammetschwand!
Bin ganz ausser mir!
Wollte doch schon immer hierhin!
Huh!
Hier die Erklärung/Story dazu:
Wir sind als Kinder ja in einem Bauernhaus aufgewachsen, weit oben im Gjätt uss, meist in der Nebeldecke, wenn es im Tal unten Nebel hatte.
Dafür aber mit beeindruckendem Bergpanorama. Das reichte vom Pilatus über den Rigi und all den unzähligen wunderschönen Bergen, welche wir so sehen konnten. Gegen Abend hatte es im Sommer immer so eine senkrechte Lichterlinie, welche im Dunklen an einer Bergflanke verführerisch leuchtete.
Ich wusste immer, was es ist:
Es ist der Hammetschwandlift der am Bürgenstock in der Nähe von Luzern hinaufführt. Ein besonderes Bauwerk, welches ja schliesslich Touristen anziehen soll.
Es vergingen Jahre, Jahrzehnte -eigentlich bis heute- Ohne dass ich das spezielle Bauobjekt mal von nöchem besichtigen konnte. Immer mal wieder war entweder der Lift zu, oder der dahinführende Felsenweg. Und im Winter war eh geschlossen.
Und danach verschwand er auch aus meinem Sichtfeld.
Den Lift liess der damalige Erbauer des Bürgenstock Hotel, Franz Josef Durrer um 1905 erstellen aus dem Grund, seinen Gästen was Exklusives, Spezielles zu bieten. Und auch über 100 Jahre später gilt das tollkühne Bauobjekt-welches immer noch das Originalgerüst vom Anfang trägt(!), mit seinen 160 Metern als Europaweit höchster Aussenlift.
Längst schon eine Institution und Hotspot vieler Touristen, packen wir die Gelegenheit, denn das Wetter ist zwar nicht wolkenlos, aber sehr sichtig. Und da es Wochentags ist, sicherlich auch weniger leuteanfällig.
Also ab an den Berg. Letztens Mal waren wir hier auf dem Bürgenstock im 2004, der Bruder hat hier chli unterhalb im Hotel Fürigen sein Hochzeitsfest gehalten. Inzwischen ist sehr viel gegangen, der gesamte Hotelkomplex auf der Krete wurde verkauft, von Grund auf renoviert, und sehr speziell wieder für solvente Klientel eröffnet.
Wir hätten das Hotel aso nüm erkannt. Es war alles irgendwie anders aber trotzdem waren Fragmente erkennbar.
Die Anlage ist sehr clean, alles rausgeputzt und recht schigg. Eigentlich hats uns noch gefallen.
Einzig ein klar beschrifteter Eingang, ein Willkommenszeichen, eine Orientierungshilfe fehlt total.
Nichts deutet hin, wo genau nun der Haupteingang denn liegt.
Wir lassen das Auto vor den Toren der Anlage (12.- für 3h!), und wandern chli verloren über die Einfahrten des Hotels. Stehen plötzlich auf einer Terrasse- Gut, dann geniessen wir halt die Aussicht- bevor es dann zwischen Kapelle und Restaurant zum Felsenweg geht, der zum Lift führen soll.
Ein sehr gut gemachter Weg, immer chli leicht ansteigend führt uns durch den Wald mit etlichen atemberaubenden Ausblicken über den Vierwaldstättersee.
Und plötzlich sind wir im Nebel, sehen nix mehr von der Aussicht- Halloo??
Trotzdem gehen wir weiter, uns erstaunt die Länge des Weges, hat man das den Gästen damals tatsächlich zugemutet? Eine halbe Stunde Gehweg ist gar optimistisch, eventuell ein gestresster Stadtzürcher am rennen schafft dies in der angegebenen Zeit… Unterwegs immer wieder Lerntafeln mit allerhand Wissenswertem. Leicht pädagogisch, aber nuja…
Nun stehen wir also vor der Talstation des Hammetschwandliftes, ach nöö, wieso hats hier söfu Nebel?
Aber wenn schon mal hier, dann richtig, also kaufen wir mit unseren Rekacheques Tickets für den Lift.
Für Hii und Zrugg!
Wir sind die Einzigen im Lift, müssen drum auch keine Masken tragen, yay!
Einsteigen- los gehts! Unten noch im Nebel, lockert sich gegen oben die Bewölkung, huch: Man sieht ja was.
Nicht allzuviel, aber immerhin.
Auch oben sind wir alleine, ein Restaurant steht zu unserer Verfügung. Auja, ein Kaffee wär jetzt gut. Kein Problem sagt die freundliche Frau. Aber Gipfeli hätte sie leider keine- Öb wir ächt dafür es Komfibrot möchten??
Lachend danken wir ab, nehmen den Kaffee und je ein Stück Apfelstrudel (mit warmer Vanillesauce) und setzen uns an einen Tisch.
Das Wetter macht recht Kapriolen, plötzlich tut die Wolkendecke auf- wir sehen bis zum See runter, bis weit in den Aargau, das Zugerland, die Rigi, rundum.
WOW!
Die Rundsicht ist fantastisch, wie klein die Schiffe auf dem See, die Autos auf der Autobahn wirken!
Und schwupps ist wieder alles in den Wolken. Dieses Spiel wiederholt sich immer wieder, wir aber sind grundzufrieden und häppy, heute hier rauf gekommen zu sein.
Langsam beruhigt sich das Wetter, die Sicht bleibt mehr oder weniger klar und gut. Wir füllen ämu unserern Föttelispeicher.
Als wir uns sicher sind, dass wir nicht wieder im Nebel verschwinden, nehmen wir den Lift wieder nach unten. Wir wollen doch was von der Gegend durch die Glaswand im Lift sehen! Diesmal können wir das Panorama voll auskosten! Wir sind wiederum alleine, und freuen uns wie zwei kleine Schulgoofen.
Tolle Fahrt, wenn auch viel zu kurz. Das Ding macht uns mächtig Eindruck, wir verneigen uns vor der Ingenieurskunst.
Unten werden wir freundlich vom Kassier verabschiedet, nun wandern wir mit etwas mehr Sicht zurück.
Also steil runter gehts hier, um die 400 Meter fast senkrecht. Aber die Aussicht ist würkli atemberaubend!
Wir geniessen das gemächliche Schlendern, langsam nimmt die Anzahl Leute zu welche uns begegnen, und welche zum Lift streben.
So guet, sind heilfroh, relativ früh hier gewesen zu sein, hat sich voll gelohnt.
Wieder im Auto nehmen wir den Weg nach unten unter die Räder, tuckern gemütlich durch die Dörfer Richtung Beckenried. Hier möchten wir die Fähre nehmen, rüber nach Gersau.
Das wär doch noch passend, nicht?
Leider müssten wir fast eine Stunde auf das Fährschiff warten- Nöö, mögen wir nicht.
Henu- dann ein ander Mal, ist ja schön, so spontan zu sein.
Durch den Seelisberg und auf der Axenstrasse erreichen wir Brunnen, hier ein emsiges Treiben, grad legt ein Schiff an.
Uns interessiert aber was Anderes, im nächsten Dorf, in Ibach: Felchlin, die Chocolaterie. Da hats nämmli einen ganz neuen Fabrikshop!
Wir betreten den modernen Shop, und freundliche Beraterinnen lassen uns ein Auge voll nehmen, der Vielfalt, der angebotenen Produkte.
Felchlin macht nicht, wie wir vermuten Fertigprodukte wie Schoggis/Pralinen, und so weiter, nein hier wird die absolut feine Couvertüre, welche als Grundstein für grossartige Kreationen steht, gefertigt.
Oh!
An den Wänden die Endprodukte ihrer Kunden (Konfiserien aus der ganzen Schweiz) und in der Mitte -um stilisierten Häuschen- die verschiedensten Arten von Couvertüren.
Wir sind chli überfordert, aber das äusserst nette Personal kümmert sich herzlich um uns. Lässt uns von verschiedenen Sorten kosten, und liefert auch immer eine ganz spezielle Geschichte dazu.
Das Schoggi sowas von unterschiedlich schmecken kann, war uns echt nicht bewusst- Wir schmecken den Rauch der Java-Vulkane (Echtetz!!!), oder die zitrushaltige Erde.
Beim Essen von Schoggi.
Verrückt! Einfach nur grossartig, was die Firma hier anbieten kann. Wir ergattern uns auch zwei feine Sorten Chocochips, und freuen uns auf feine Ideen, schlunz!
Wir können den Laden wärmstens weiterempfehlen, lass dich ein in die Welt des Kakaos, den verschiedenen würkli interessanten Schoggisorten und den spannenden Geschichten dazu.
Nimm dir Zeit und Musse mit, denn es lohnt sich!
Ein herrlicher Tag, mit viel Lueg, viel Wolken, viel Freude und viel verschiedener Couvertüre.
Häppy-einfach häppy!
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