Puuuh! Was für ein Granitblock -auch wenn eigentlich nur aus Plastik- fällt mir nun hier von der Seele:
Es ist vollbracht: Meine Villa im Tessin ist gebaut, und bezugsfertig. Ha!
Das Projektli hat ja im Jahr 2018 damit angefangen, als ich einen Modellbausatz eines Häuschens gekauft habe.
Zur Story wies überhaupt dazu kam, bitte hier lang.
Dann habe ich die unberührte Schachtel zwar geöffnet und angekuckt, aber schlussamänd dann wieder weit weg gestellt.
Die zweite Etappe folgte rund drei Jahre später im 2021. Ich wollte mich daranwagen, aber erst mal musste ich zwei der «Bögen» anmalen. Denn man hatte einen Bogen in Rot und einen in blau gegossen.
Fürchterlich!
Ich kenne das Original (…An der Strasse Gotthard-Lugano…), wir haben da sogar Fotos gemacht davon. Also bemale ich die roten Teile in weiss, und die blauen in grau. So stimmt der Look eher und man hat nicht das Gefühl, ein Chilbihaus zusammenzustellen. Das war eine rechte «Fingerlete», die Teile sind meist nur so fingernagelgross, Und es müssen Vorderseite und Rückseite bemalt werden. Ich habe dies gemacht, aber eigentlich wollte ich ja das Haus zusammensetzen, und nicht bemalen… Nun gut.
Ich liess die Farbe trocknen. Und wollte mal sehen, wie es denn fertig zusammengesetzt aussieht. Und mal die Teile so hinstellen, wie es nachher hinkommt. Aber es hat dermassen viele Teile, ohne Leim kommst nicht vorwärts. Hätte doch besser ein fertiges Modell kaufen sollen.
Hmpf.
Beginnen wir mal mit dem Kellergeschoss. Der Leim drückt sich in die Fenster, ach nein! Genau das will ich nicht! Sieht nun aus wie Eisblumen am Fenster… Etwas genervt lege ich die säuberlich sortierten Teile in eine leere Pralinenschachtel.
Ab in die Schublade.
Dann ging lang nichts mehr. Es war für mich so die Zeit der Entscheidung zwischen weiterwursteln oder fortwerfen. Das Modell mit fertig gemauertem Kellerstockwerk und Pool stand an prominenter Stelle in meinem Büro. Jetzt wo ich vermehrt Homeoffice mache, gehe ich jedesmal dran vorbei, und betrachte mir gemischten Gefühlen den halbfertigen Bau.
Und wenn ich mal nicht mehr dran denke, denkt garantiert meine bessere Hälfte daran, mich dran zu erinnern und mich doch noch zur Fertigstellung des Modells zu bewegen.
Uff!
Dazu brauche ich aber Lust und Zeit.
Das vergangene Jahr ging dermassen schnell vorüber- Mir blieb echt keine Zeit für Lust und Zeit zum Modellbauen.
Bis auf diese Tage. Es ist Januar, und nach den schillernden Festtagen wieder e bitz ruhiger. Omicron zwingt uns zu social distancing (welch ausgelutschtes Wort), die erste Boosterwelle fegt über das Land.
Wir sind bis dato mit unserer Lebensweise recht gut zurecht gekommen,
Es gibt uns in dieser Zeit auch die Möglichkeit, mal das Adressbuch auszustauben. Und Leute aus der Liste zu löschen, welche sich eh nur melden, wenn sie was von einem wollen, oder so proforma- weil Facebook dran erinnert- einem zum Geburtstag gratulieren.
Ich kann mich wieder auf mir wichtige Personen konzentrieren, die brauchen mich nämlich auch, so wie ich sie brauche. Habe so mehr wertvolle Zeit, für die denen ich auch wichtig bin. Quality concentrating sag ich dem.
Das gibt mir auch eine gewisse Ruhe und Lebensqualität zurück. Und ich habe wieder chli mee Zeit für mich.
Hab drum auch Lust und Zeit, an meiner Villa im Tessin weiterzukommen.
Die losen Teile und das angefangene Häuschen finde ich schnell wieder. Aber wo ist der Leim, die Schachtel mit der Anleitung? Mussten da echt gogen suchen, war gar gut versorgt.
Das Erdgeschoss steht an, und die Fenster müssen in die Türen und diese in die Rahmen geklebt werden. Der Leim ist würkli gut. Er klebt was er soll, tipptopp. Was chli schad ist, er greift die Farbe welche ich angepinselt habe, an. Sollte doch aber auch nicht sein, hm?
Mit viel Fantasie ist dies halt nun die Abnützung/Verwitterung/Rost am Geländer und Fenstern… Die schon letztens Mal erwähnten Schlirggen im klaren Glas vom Leim, das ist nun so.
Ich bin grobmotorig- und stolz drauf.
Etwas enttäuscht bin ich, dass die Teile nicht so ganz zusammenpassen, es hat zwar Vertiefungen, aber die Teile passen nicht würkli. Hab mir da von der namhaften Firma schon chli mehr versprochen.
Eigentlich wäre es cool, wenn man die Teile zusammenklicken könnte und den Leim nur als Fixierer brauchen würde.
Hmm- doch noch auf Lego rüberswitchen? Hihihi.
Nun gehts ans Aufstellen der Wände, eigentlich schon noch lässig, wie man das Haus entstehen sieht. Es ist recht kühn und verschoben auf dem Kellergeschoss aufgesetzt.
Ich muss an allen Ecken chli schummeln, damit die Wände zusammenpassen. Und als schliesslich das Dach drauf kommt, muss da auch nochli zwäggedrückt werden.
Wie erwartet war es bitz schwierig, sich das Ganze vorstellen zu können. Eigentlich wäre es würkli am sinnvollsten gewesen, ein fertiges Modell zu kaufen, und nach dem zu gehen.
Machen auch teils Profis im Modellbau so, mfall.
Ich weiss aber genau, ich hätte das fertige Modell gekauft, und das zerlegte niemals zusammengesetzt- Ich habe ja schliesslich eines, reicht doch.
Ich bin da recht praktisch und überaus pragmatisch.
Passt schon.
Drum habe ich kein Anguckmodell, sondern muss selber gucken, wie wo was kommt.
Aber eigentlich gehts gut voran, bereits kommt der Kaminhut und das Dach drauf.
Dieses werde ich noch nicht verkleben, ich entscheide mich, die sogenannten mitgelieferten «Curtains», also Bilder hinter die Scheibe zu kleben. Denn es sieht jetzt schon leer aus drin. Und von einem «Innenausbau » möchte ich würkli absehen.
So steht das Modellhaus nun fertig in meinem Büro. Ein echt ungewöhnlicher Anblick, aber ich werde mich sicher dran gewöhnen.
Ich bin um die Erfahrung reicher, dass das Modellbauen zwar ein äusserst interessantes Hobby ist, für mich und meine Hände/Kopf aber nicht das Richtige. Eine Freizeitbeschäftigung sollte Spass machen, Freude bereiten. Dies macht das eben fertiggestellte Häuschen nur bedingt.
Es ist ja auch nicht ganz das Original aus Ambrí. Und die Verarbeitung ist nicht allzu gut.
Aber es ging ja mal drum: Krieg ich die Geduld zusammen die Villa richtig zusammenzukleben, und entspricht das Resultat meinen Vorstellungen?
Und da kann ich stolz behaupten:
Ohja und… Nö!
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